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Freitag, 21. Februar 2014

Meine deutschen Omas & ich

Ich liebe Sie – die deutschen Omas und sie lieben mich! Wieso genau, das weiß ich nicht. Aber ich muss wohl damit leben. Einige der besten Begegnungen (einige bereits bei Facebook zu lesen) habe ich hier zusammengestellt.

Düsseldorf, 2013: Ja, ich spreche Deutsch.
Lustiges beim Bäcker: Nachdem ich mir von der Selbstbedienungstheke eine Rosinenschnecke geholt habe und diese auf den Tresen lege und sage, dass ich diese gerne bezahlen möchte, fragt mich die ältere Bäckerin in schlechtem Englisch, das ich erst nicht verstehe: „Is this all?“ – „Bitte?“ hake ich freundlich nach. „Is TIS everyTING you buy?“ „Ja, das ist alles. Danke“, antworte ich schließlich. Nachdem ich bezahlt habe, verabschiedet sie sich von mir: „Okay, TEN have a nice day!“ und freut sich wie ein kleines Kind, einen Kunden auf Englisch bedient zu haben. Denke mal, das muss wohl an meinem schlechten Deutsch liegen ..
Hamburg, 2013: Ich bin doch harmlos!
Gestern passiert: Eine Frau mittleren Alters guckt mehrmals kritisch auf meinen Rollkoffer, auf den ich vielleicht etwas zu verdächtig klopfe (weil das Rad klemmte), als ich aus der U-Bahn komme. Irgendwann wird sie ernst und fragt doch tatsächlich, was ich in meinem Rollkoffer habe, der ihr sehr verdächtig und gefährlich vorkommt. Als ich ihr freundlich erkläre, dass da nur Kleidung drin ist und sie sich keine Sorgen machen muss, ist sie erst noch kritisch, später aber sichtlich erleichtert. Wenig später kommt sie wieder zu mir gelaufen und möchte mich unbedingt auf einen Kaffee einladen – Hatte es die Frau von Anfang an auf einen Kaffee mit mir abgesehen oder sollte ich in Zukunft an öffentlichen Plätzen besser nicht mehr auf meinem Koffer rumklopfen?
Köln, 2012: Guten Eindruck hinterlassen
Vor Kurzem war ich nachts in Köln unterwegs und habe unten in der U-Bahn-Station auf meine Bahn gewartet. Ein paar wenige, harmlose Leute waren unterwegs. Ganz normale, seriöse Männer und Frauen. Eine ältere Frau kam von Weitem zu mir gelaufen und sagte, dass sie sich lieber mal zu mir stellen werde, weil sie sich bei mir sicherer und wohler fühle. Ihr würde in meiner Nähe nichts passieren können. Fakt ist also: Ich bin ein guter Junge. Und auch die Kölner Omas wissen das.
Düsseldorf, 2012: Ausgezeichnete Haare
Ich warte an meiner U-Bahn Haltestelle auf meine Bahn. „Sie haben wirklich sehr schöne Haare!“, sagt eine Frau ohne Vorwarnung zu mir.
„Sind das echte schwarze Haare?“, hakt sie nach. Ich nicke freundlich.
„Ich wünschte, ich hätte auch so Haare wie Sie!“, sagt sie schließlich und steigt in die Bahn.
Düsseldorf, 2012: Gemeinsamkeiten
Heute auf der Arbeit rief ein älterer Herr (ausnahmsweise mal keine Frau) an, der mich mit tiefem bayrischem Dialekt begrüßte und sich zunächst über meinen Namen wunderte und dann freute. Grund: Er hieß auch Bilal.